Hört sich ganz schön crazy mysterios an, hm? Als hätte ich etwas krasses gemacht. Wenn man das Ergebnis sieht ist es schon ein bisschen krass. Ich habe nämlich geshootet.
In Zeiten, wo jeder ein Handy hat und es dauernd zum Schießen von Fotos gebraucht, die man dann aber nie wieder findet, ist es vielleicht auch gar keine Nachricht. So ähnlich, wenn ich in einem Café an einem Auftrag arbeiten würde und mir jeder Kellner erzählt, dass er auch zeichnet, hehe.
Nach jedem Shooting bin ich mehr und mehr davon überzeugt, dass wir mehr gute Fotografen brauchen. Alter, guckt euch die Ergebnisse an. Der Fotograf fängt den Moment so ein. Kein Scheiß, das ist kein Photoshop. Wozu aber der Gewusel mal wieder?
Bestimmt habt ihr es schon mitbekommen: Ich bin in mehreren Castingagenturen als Darstellerin für Werbung gelistet. Eher so ein Spaßding.
Eine Kollegin meinte mal zu mir: „Da gehst du jetzt auf jeden rein, die Welt braucht dich.“ Die Welt hat mich tatsächlich wohl als platinbblondes Wesen gebraucht, da kamen crazy Anfragen z.B. von großen Autoherstellern. Und seitdem ich die Honorare und Byouts für komplett unbekannte Schauspieler kenne, fürchte ich mich nicht mehr meine Preise durchzusetzen. Meine Kunden haben zumindest unverzüglich und nachhaltig einen Mehrwert und profitieren von meiner Erfahrung. Yes-yes-yes.

Ich bin wieder brünett und das ist wohl für die Agenturen nicht so spannend. Aber komischerweise ist gerade wieder ein Hoch. Es kommen regelmäßig Anfragen. Das Problem ist, dass die Agenturen aber jede meiner Veränderungen direkt als Bild für das Portfolio haben wollen. „Waaaas? Deine Haare sind um einen Centimeter gewachsen? Nicht dein Ernst.“ Also shooten. Und ich vertraue meinem Fotografen mehr, als denen, den es Wumpe ist ob du einen Auftrag kriegst, oder nicht. Zudem ist Social Media eine gefräßige Maschine, die dauernd Input braucht. Der Aufwand ist also nie umsonst.
Geshootet haben wir diesmal bei Clermont. Ein Bekannter einer Bekannten, mit haufenweise schönen Designerklassikern. (Auch wenn ihr mal eine Location sucht: Einfach fragen. Ich habe wahnsinnig gute Erfahrungen damit gemacht. Die Leute sind meistens viel hilfsbereiter, als man glaubt) Zwischen schönen Dingen, entstehen schöne Dinge.
War auch ein bisschen so, als hätte man Mama (Papa) früher bei der Arbeit besucht und alles geil aufregend gefunden. Lustig waren auch die anderen Kunden, die zwischen den Sachen und Kameras herumliefen, wahnsinnig interessiert waren, aber sich nichts anmerken ließen. Eppendorfer Statement.
Ich kann jetzt nicht den 100er Pack Bilder in einem Newsletter ausrollen, aber die Bilder sind der Hammer. Nun denke ich doch darüber nach sie zu verwursten. Als Kreative mangelt es mir eh nicht an Ideen.
Ich habe kürzlich Ausstellungsräume zur Verfügung gestellt bekommen, die ich eigentlich schon absagte (zu groß, null Zeit sie zu bestücken).
Nun denke ich die Bilder mit Typo drauf zu gestalten. Im Filmplakat-Style. Auf Platten gedruckt? Wie sieht euer professionelles Auge das?
