
Moin Diggis und Diggilinen,
seid ihr schon in kompletter Herbstlaune, geht aber trotzdem gerne ins Büro, weil es dort wärmer ist als zu Hause? Neuerdings habe ich in meinem Büro einen aufgebrochenen Aktenschrank. Mit herausgenommenen Inhalt. Der Einbrecher war ich. Hihi.
“Olesja, Olesja”, werdet ihr jetzt sagen, “denkst du wieder über einen Berufswechsel nach?” Nein noch nicht. Als Einbrecher wäre ich auch gänzlich ungeeignet, weil ich mich zu lange in den Wohnungen der Leute aufhalten würde, da mich die Einrichtung der Räume hundertpro aufregen würde. Ich musste meinen eigenen Schrank aufstemmen, weil ich den Schlüssel verlegt habe.
Die Leute auf der Arbeit/ Ausbildung/ Studium nahmen mich stets als sehr strukturiert wahr und wunderten sich, wenn mir so “Dinge” passierten. Irgendetwas komplett nicht mehr auf dem Schirm gehabt, Hund nach einem Termin im Büro vergessen… Mein Kopf ist zu voll mit Zeug, welches Gehirn produziert, und um Chaos zu vermeiden und überhaupt arbeiten zu können, habe ich mir viele feste Strukturen geschaffen. Läuft gut. Außer etwas zufälliges und komplett Unvorhergesehenes passiert und ich muss schnell handeln. Anarchie und Randale vorporgammiert. Ich weiß noch an meinem ersten Arbeitstag bin ich kurz vor einem Meeting auf die Toilette und die Tür hat geklemmt.

Ich kam nicht raus, die Toilette war am Ende eines langen Flures und es waren kaum Leute im Büro. Ach fuck. Klar bin ich über die Tür geklettert. Vor meinem geistigen Auge sah ich schon das Klobecken einreißen, weil ich darauf steigen musste. Die Wände der Begrenzung würden mit mir herunterkrachen, weil die mein Gewicht nicht aushälten. Eine schöne Erinnerung für alle an meinen ersten Tag. Es lief aber alles glatt, außer, dass ich mit einem hochroten Kopf, komplett eingestaubt und mit zerrissener Strumpfhose wieder im Büro aufschlug. Seitdem Tag wussten alle meinen Namen. Cool.
Funky sidefact, ich habe zum Pandemiebeginn im Skizzenbuchstyle ein Buch gezeichnet. Über die Arbeit und den sämtlichen anderen Wahnsinn um einen herum. Liegt als Skript für die Nachwelt auf einer Festplatte. Etwas zu tun war immer mein Weg mit einer Situation umzugehen.
😎🤘🏻
Es gibt größere und kleinere Vorkommnisse und jedes Mal denke ich, “Nun gut, es ist mal wieder soweit, da musst du jetzt durch.” Und so etwas passiert selbstverständlich nur mir, denn ein anderer Mensch, hätte anders auf die Situation reagiert. Zurück zu dem Einbruch in meinen Schank. Da war es so, dass ich unvermittelt zu einem gemeinsamen Call gerufen worden bin und selbstverständlich pflichtbewusst meine Sachen einschloss.


Vorsicht ist besser als Nachsicht. Den Schlüssel habe ich anschließend (vermutlich) gegessen, denn weiß der Deibl wo er seit dem ist. Ausgerechnet an dem Tag musste ich nach der Arbeit schnell los, da ich zu einem Geburtstag eingeladen wurde. Nachdem ich vergeblich zigfach alles nach dem Schlüssel durchgesucht hatte, zog ich einen Kollegen zur Seite und meinte: “Ich stehe auf Gewalt.” Er stemmte mir die Schublade auf. Jetzt weiß ich wie leicht so etwas geht und vertraue nun auch keinen Aktenschränken mehr. Ein Raum für noch mehr Wahnsinn in meinem life.